Diakonat in Ungarn wächst erstaunlich schnell
Festvortrag von Stefan Sander an der Sapientia in Budapest
Nach dem Festvortrag würdigte Dr. Lukács László, Professor em. für Dogmatik, den Sammelband von Armbruster / Mühl. Mit Papst Franziskus sei sowohl ein episkopos als auch ein diakonos als Oberhaupt der Kirche präsent; er dränge uns, stetig zu fragen, ob wir uns als Kirche genug für Arme und Ausgegrenzte einsetzen!
Sander nutzte den Aufenthalt, um sich über die Situation des Diakonats in Ungarn zu informieren. Er traf Budapester Diakone sowie deren Ehefrauen und den Studienleiter der Diakone in der Erzdiözese Esztergom-Budapest, Dr. Füzes Ádám. Sie berichteten über die Situation des Diakonats und der Diakone in Ungarn. Im Land gibt es 12 Diözesen mit durchschnittlich 500.000 Katholiken (60 % der Gesamtbevölkerung) und mit ca. 100 – 120 aktiven Priestern in einer Diözese. 134 Diakone ergänzen den Klerus. Die Zahl der Diakone wächst in der Kirche Ungarns, die den Diakonat erst 25 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil eingeführt hatte, relativ rasch.
Die Verteilung der Diakone in den Diözesen ist allerdings sehr unterschiedlich. Drei Diözesen haben keine Diakone, der größte Anteil konzentriert sich auf 7 Diözesen. In der Diözese Vác (39) und der Erzdiözese Esztergom-Budapest (30) ist etwa die Hälfte der ungarischen Diakone tätig. Hier gibt es eine gute Ausbildung für die Bewerber. Nach mindestens drei Jahren theologischer Qualifikation dauert die Ausbildung zwei Jahre. Die meisten Ausbildungsveranstaltungen werden diözesanübergreifend durchgeführt.
Die ungarischen Teilnehmer haben Vieles aus der deutschen Ausbildungspraxis erfahren. Die Erfahrungen und Modelle, die Dr. Sander aus der Praxis der Weltkirche einbringen konnte, wirken bereits inspirierend für die Planung der Aus- und Weiterbildung der Bewerber und Diakone in Ungarn.