Diakone sind das Gesicht der Kirche im Alltag
Mit Freude empfing Papst Franziskus Delegation des IDZ zur Privataudienz
Die Präsenz des Heiligen Vaters hat die gesamte Delegation des IDZ sehr beeindruckt! Mit großer Aufmerksamkeit folgte er den Ansprachen von Bischof Gebhard Fürst, Protektor des IDZ und von Diakon Klaus Kießling, Präsident des IDZ. Im Anschluss richtete Papst Franziskus sein Wort an die Vertreterinnen und Vertreter des IDZ:
Liebe Brüder, liebe Schwestern,
mit Freude heiße ich euch aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Internationalen Diakonatszentrums willkommen, dessen Jubiläum ihr Ende vergangenen Jahres gefeiert habt. Euer Besuch findet im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit statt, einem geistlichen Rahmen, der euch die Bedeutung der Barmherzigkeit in unserem Leben und in unserem Dienst wieder neu bewusst machen will. Ich danke euch für euer Kommen, und mein besonderer Dank gilt Bischof Fürst und Professor Kießling für ihre freundlichen Worte.
Jesus der Herr hat den Aposteln ein neues Gebot aufgetragen: »Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben« (Joh 13,34). Jesus selbst ist diese „Neuheit“. Er hat uns ein Beispiel gegeben, damit auch wir so handeln, wie er gehandelt hat (vgl. Joh 13,15). Dieses Liebesgebot ist das Vermächtnis Jesu, das er seinen Jüngern im Abendmahlssaal nach der Fußwaschung hinterlassen hat. Und er unterstreicht es dann noch einmal: »Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe« (Joh 15,12).
In diesem Einander-Lieben führen die Jünger die Sendung, für die der Sohn Gottes in die Welt gekommen ist, weiter. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes begreifen Sie, dass dieses Gebot den Dienst an den Brüdern und Schwestern einschließt. Für die konkrete Hinwendung zu den Menschen mit ihren Bedürfnissen wählen die Apostel einige „Diakone“, also Diener aus. Die Diakone machen das Gebot Jesu besonders deutlich: Gott nachzuahmen im Dienst an den anderen; Gott nachzuahmen, der die Liebe ist und aus Liebe sogar so weit geht, uns zu dienen. Die Handlungsweise Gottes, sein geduldiges, gütiges Handeln voll des Mitleidens und der Bereitschaft, uns besser zu machen, muss auch seine Diener kennzeichnen: die Bischöfe als die Nachfolger der Apostel und die Priester, ihre Mitarbeiter, wie auch – im konkreten »Dienst an den Tischen« (Apg 6,2) – die Diakone. Gerade die Diakone sind das Gesicht der Kirche im Alltag, einer Gemeinschaft, die unter den Menschen lebt und unterwegs ist und wo nicht der groß ist, der befehligt, sondern der dient (vgl. Lk 22,26).
Liebe Diakone, ich hoffe, dass eure Wallfahrt nach Rom während dieses Jubiläumsjahres eine intensive Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes darstellen und euch helfen mag, in eurer Berufung als Diener Christi zu wachsen. Der Herr möge euch in eurem Dienst unterstützen und euch zu einem immer tieferen Glauben an seine Liebe führen, um sie mit Freude und Hingabe zu leben. Ihr sollt wissen, dass mein Gebet und mein Segen euch stets begleiten; und bitte – es ist ein diakonaler Dienst, um den ich Euch bitte – vergesst nicht, für mich zu beten. Danke!