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Diakone aus 27 deutschen, 9 österreichischen und 6 schweizerischen Diözesen werden befragt

Diakon Dr. Norbert Hark wird in den nächsten vier Jahren das Projekt Pro Diakonia im deutschsprachigen Raum durchführen

Diakon Dr. Norbert Hark Diakon Dr. Norbert Hark Norbert Hark, Jahrgang 1958, stammt aus Köln. „Mein Vater war Soldat, deshalb mussten wir viel umziehen. Ich wuchs in sieben verschiedenen Regionen Deutschlands auf. Später wurde er Lehrer für Physik und Mathematik und wir kehrten nach Köln zurück“, so Hark zu seiner bewegten Jugend. Seine Mutter, die zunächst Hausfrau war, arbeitete später als Sozialarbeiterin. „Meine intensivste kirchliche Prägung habe ich in Köln-Chorweiler erhalten, ein Plattenbauviertel mit einem hohen Anteil an Menschen in prekären Lebenslagen und Ausländern. Ebenso wichtig wie die Gottesdienste waren in Chorweiler Friedensarbeit, Ökumene, gemeinsam gefeierte Feste und Hausaufgabenhilfe. Die Gemeinde trägt den Namen des seligen Papstes Johannes XXIII., dessen Andenken und geistlicher Auftrag mich nachhaltig geprägt hat. Zeitlebens hat mich auch der Wahlspruch des Kölner Kardinals Frings begleitet, der kurz und knapp das Programm der Chorweiler Gemeinde zusammenfasst: Pro hominibus constitutus (lat.: Für die Menschen bestellt).“
Norbert Hark ist mit der Klinikseelsorgerin Dorothea Verdcheval verheiratet, hat drei erwachsene Kinder, die längst aus dem Haus sind und gerade ihr Studium beenden. Die Familie wohnt im ländlichen Katzenfurt (bei Wetzlar) inmitten des beschaulichen Land – Dill – Berglandes. Hark, der in Bonn Theologie und in Köln Sozialarbeit studiert hat, war zunächst als Pastoralreferent in der Stadt Köln und in verschiedenen kleinen ländlichen Gemeinden der Voreifel unterwegs. Im Jahr 2000 fand ein Wechsel in das Bistum Limburg statt, wo er zum Diakon geweiht wurde. „Bis zum Jahr 2012 habe ich eine wunderbare Gemeinde in Kelkheim Münster geleitet, um jetzt in der Gemeindepastoral in der Stadt Wetzlar tätig zu sein“, so Hark zu seinen Aufgaben.
In der Philosophisch – Theologischen Hochschule Sankt Georgen wurde er mit einer Arbeit über die praktische Auslegung der Heiligen Schrift bei Professor Klaus Kießling promoviert. Wie ist es möglich, als wissenschaftlich arbeitender Pastoraltheologe zeitgemäße Exegese hermeneutisch verantwortet zu betreiben? Dieser Frage nachzugehen war ihm ein besonderes Anliegen.
Zum Projekt Pro Diakonia im deutschsprachigen Raum sagt Hark: „Seit 1. Januar 2015 habe ich die große Freude, am Forschungsprojekt „Pro Diakonia“ mitarbeiten zu dürfen. Ich halte die empirische Untersuchung über Diakone im Zivilberuf für eine großartige Gelegenheit, das Profil der Diakone zu schärfen und wichtige Perspektiven für die kirchliche Zukunftsfähigkeit zu entwickeln. Als verheiratete Seelsorger, die auch außerhalb der Kirche Berufe ausüben, bringen Diakone im Zivilberuf neue und frische Blickwinkel in den pastoralen Alltag. Ich freue mich auf die etwa 50 Gespräche, die ich in den nächsten Jahren führen darf.“
Das Projekt „Pro Diakonia“ ist am Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen verortet. Dies entspricht der Tradition des Instituts, auf den unterschiedlichsten Feldern kirchlicher Wirklichkeit qualitative und quantitative empirische Forschung zu leisten. Damit wird das Institut dem Auftrag von Gaudium et Spes 4 gerecht, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten. Ohne eine Wahrnehmung empirischer Wirklichkeit kann heutige Praktische Theologie keine handlungsrelevanten Ergebnisse formulieren. Eine angemessene Deutung der vorgefundenen empirischen Daten erfordert eine theologische Reflexion, die sowohl biblische und traditionelle Argumentationen berücksichtigt als auch außertheologische Reflexionen. Die Bedeutung der theologischen Wertung empirischer Forschung ist nicht zu unterschätzen, weil sonst schnell der Verdacht entsteht, die Theologie unterwerfe sich kritiklos vorgegebenen sozialwissenschaftlichen Analysen und ignoriere ihre ureigenen Möglichkeiten zur kritischen Reflexion.
Das Projekt „Pro Diakonia“ wird in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Diakonatszentrum (IDZ) durchgeführt. Schafft die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen die theologischen und sozialwissenschaftlichen Voraussetzungen für die Forschungsarbeit, so bietet das IDZ Verbindungen zur „Diakonenszene“ in Deutschland und der Weltkirche sowie eine Plattform zur forschungsbegleitenden Diskussion unter Diakonen und Fachleuten. Zudem beschäftigt sich das IDZ seit Beginn seiner Gründung mit Fragen der Identitätsbeschreibung des Diakonats.
Die Projektleitung übernimmt Prof. Dr. Klaus Kießling, der schon mehrfach qualitative Forschungen zum Selbstverständnis und zur Tätigkeit von Diakonen durchgeführt hat. Mit ihm vertritt Dr. Stefan Sander das IDZ. Er hat im Jahr 2006 eine Studie zum Diakonat vorgelegt. Dr. Norbert Hark wird die praktische sozialwissenschaftliche und theologische Durchführung des Projektes leisten.


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