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Diakonat in Malaysia wächst seit 1974 stetig

Die Brückenkopfstrategie basiert auf der militärischen Strategie, ein kleines Grenzgebiet zu gewinnen, von dem aus ein Vormarsch in den Rest des Territoriums erfolgt. Hat Gott einen solchen Weg für das Wachstum des Ständigen Diakonats in Malaysia gewählt?
Malaysia ist ein südostasiatisches Land, das 1957 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte. Ost- und West-Malaysia sind durch das südchinesische Meer getrennt und haben eine multireligiös-ethnische Bevölkerung von 32 Millionen Einwohnern, von denen 9,2% Christen sind. Die katholische Kirche hat neun Diözesen, Kuala Lumpur (KL), die Hauptstadt, ist zugleich Metropolie und Erzdiözese.
Bild vergrößern In KL wurde 1974 der erste ständige Diakon, Rev. AP Thomas, geweiht. Als kleiner Junge war er ein Messdiener und fühlte den Drang Priester zu werden; aber später, als sein Bruder an einer Lungenentzündung starb, musste er das Brot für seine Familie verdienen. Im Juni 1967, als das Ständige Diakonat durch das Zweite Vatikanische Konzil wiederhergestellt wurde, wurde seine frühere Sehnsucht wieder entfacht und 1971, nachdem er mit seinem Pfarrer gesprochen hatte, bat er den Erzbischof von Kuala Lumpur darum, Diakon zu werden. Der Erzbischof schrieb an Rom und wies den Pfarrer nach Erhalt einiger Richtlinien für die Ausbildung an, einen dreijährigen Kurs zu entwickeln und durchzuführen, der Bibeltheologie, kanonisches Recht, Liturgie usw. enthalten sollte. Am 16. April 1974 wurde er schließlich geweiht. Da er als Regierungsbeamter arbeitete, erhielt er von der Diözese erst eine Vergütung, als er 1996 aus dem öffentlichen Dienst ausschied. Heute ist Diakon Thomas 87 Jahre alt, Vater von fünf Kindern und acht Enkelkindern. Er ist in seiner Gemeinde weiterhin in seiner als Diakon tätig, jedoch aus gesundheitlichen Gründen nur in sehr begrenztem Umfang.
Diakon Thomas ist aus verschiedenen Gründen bis heute der einzige ständige Diakon in der Erzdiözese KL. Auf Nachfrage teilte Diakon Thomas mit, viele haben immer noch kein klares Verständnis hinsichtlich der Identität und Mission von Diakonen. Zwei wahrscheinliche Gründe, die er näher erläutert, sind folgende: Zum einen fürchten einige, dass das Priestertum weniger Berufungen haben wird, da Männer sich möglicherweise mehr für den verheirateten Stand des Klerus interessieren. Zweitens denken einige, dass es zu Überschneidungen von Diensten und negativen Vergleichen zwischen Priestern und Diakonen kommen wird, insbesondere wenn ein Diakon in einigen Bereichen als begabt angesehen wird, beispielsweise beim Predigen oder im Kontaktaufbau zu Gemeindemitgliedern.
Im Juni 2010 unternahm Bischof Paul Tan, der Bischof der Diözese Melaka-Johor (M / J), den mutigen Schritt, Rev. Diakon Dr. Sherman Kuek zu ordinieren. Diakon Sherman war viele Jahre lang ein verheirateter protestantischer Priester und wurde zu Ostern 2008 in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen. Er hat einen Bachelor of Science in Management (UK) und einen Master of Divinity und einen Doktor der Theologie vom Trinity Theological College in Singapur. Heute hat die Diözese Melaka-Johor neun ständige Diakone, von denen viele Zivilberufe ausüben (Zahnarzt, Anwalt, Bankdirektor, Geschäftsmann usw.). Alle sind verheiratet, außer Rev. Deacon Adrian Ng, der zölibatär lebt.
Im Jahr 2012 trat Bischof Sebastian von der Diözese Penang (Pg) an mich heran, um über das Diakonat nachzudenken. Ich war damals schon 30 Jahre lang als Leiter einer katholischen Charismatischen Gemeinschaft tätig. Nach einiger Bedenkzeit gab ich meine Rolle als präsidierender Ältester auf und wurde im November 2014 zum Diakon geweiht. Heute sind in der Diözese Penang vier von uns Diakone im Hauptberuf und drei weitere in Ausbildung.
Bild vergrößern Bisher haben wir mit unseren drei Bischöfen aus den genannten Diözesen zwei Konferenzen für Diakone und ihre Ehefrauen auf der Halbinsel Malaysia organisiert. Im Jahr 2018 hatten wir Diakon Tony Aspinall aus Australien als Hauptredner. Eine weitere Konferenz mit Rocky Banz, Priester der Erzdiözese Mumbai, und einem Diakon aus der derselben Diözese als Moderatoren ist für Ende dieses Jahres geplant. Wir werden uns weiterhin auf die Suche nach der Identität und der Mission von Diakonen konzentrieren, da weiterhin das Verständnis für die Rolle und Mission der Diakonen vertieft werden muss. Trotz aller Herausforderungen des Dienstes hat Gott in seiner Vorsehung hier in Malaysia einen „Brückenkopf“ errichtet, und das Ständige Diakonat wird gedeihen und wachsen.

Diakon Clement Samuel, Koordinator der Ständigen Diakone der Diözese Penang, West-Malaysia


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