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Anfänge

Im Mai 1976 – ein gutes Jahr vor der offiziellen Wiedereinführung des Ständigen Diakonates in der Schweiz – weihte Bischof Anton Hänggi den ersten Ständigen Diakon für das Bistum Basel. Die Weidereinführung war nicht unumstritten. Vor allem die Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten sahen darin eine erneute Klerikalisierung und Benachteiligung der Frauen, denen dieser Schritt nicht möglich war. In der deutschschweizer Diözesen steht Diakonat nur ausgebildeten Theologen offen. Es handelt sich also um einen pastoralen Diakonat. Das ist auch heute noch so. Anders in der West- und Südschweiz. Hier wurde der nebenberufliche Diakonat bevorzugt. Zahlenmässig überwiegt der pastorale Diakonat, auch wenn in der Westschweiz in letzter Zeit wieder mehr Diakone geweiht wurden. Heute gibt es in der Schweiz rund 250 Diakone.

Herausforderungen

Bild vergrößern Die Ständigen Diakone in der Deutschschweiz identifizieren sich in erster Linie als Seelsorger. Sie grenzen sich nur wenig von den Priestern und Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten ab. Im Vordergrund steht die gemeinsame, sich ergänzende pastorale Arbeit. Die Pastoralräume (Bistum Basel) können administrativ von Priestern, Diakonen oder Laien geleitet werden. Flache Hierarchien sind typisch für die Deutschschweiz. Das führt allerdings dazu, dass die Diakone wenig organisiert sind und sich eine spezifisch diakonische Identität kaum herausgebildet hat.

Chancen

Diakone sind heute in der Pastoral an vielen Orten anzutreffen und spiegeln mit den anderen Ämtern die Vielfalt der Berufungen wider. Sie sind Spezialseelsorger, Fachstellenleiter oder Pfarreiseelsorger. Sie sind Brückenbauer zwischen Klerus und Laien, zwischen Sakrament und Alltag, und erkennen sich oft als solche, weil sie wie die Laien im sozialen und familiären Leben stehen, gleichzeitig dem Klerus angehören.

Ziele

Die Diakone üben sich im «low profile». Es ist einerseits sympathisch, dass sich die Diakone nicht hervortun. Langfristig werden sich aber die Verantwortlichen und die Diakone mit dem Profil und der Sendung der Diakone auseinandersetzen müssen. Das Modell ist in der Schweiz gut verankert, doch in der Weltkirche eher eine Ausnahme. Vielleicht ist das «Schweizer Modell» ja eine Chance für andere Ortskirchen?

Diakon Martin Brunner-Artho, Delegierter des IDZ, Direktor MISSIO


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