60 Jahre Münchner Diakonatskreis
Diakon Fritz Koeniger, Mitglied des Münchner Diakonatskreises, lässt die Anfänge lebendig werden
Vorbemerkung: Als Verfasser muss ich vorausschicken, dass ich mich ziemlich übernommen habe, als ich zusagte, einen kurzen Beitrag über “60 Jahre Münchner Diakonatskreis “ zu liefern. 60 Jahre auf ein paar Seiten …? So beschränke ich mich auf die Entstehungs- und Entwicklungsphase des Diakonatskreises bis zur ersten Weihe Ständiger Diakone (1954 – 1970), weil sie sicher so manchen unbekannt ist. Betonen möchte ich noch, dass die Entstehungsgeschichte und Aktivitäten des Münchner Kreises mit der bzw. denen des Freiburger Kreises sehr vernetzt sind.
Am 28./29. September dieses Jahres waren es gerade mal 50 Jahre, dass das Konzil der Erneuerung eines Ständigen Diakonates seine Zustimmung gab. So mancher wird sich fragen, woher dann die 60 Jahre des Jubilars kommen? Woher kamen dessen “Väter”? Nicht aus Rom und nicht aus der Deutschen Bischofskonferenz, sie kamen von der Basis!Wie kam es zur Bewegung für die Wiedererneuerung eines Ständigen Diakonates?
Mit Ausnahme einiger weniger Persönlichkeiten wie die eines Herrn Dr. Josef Hornef aus Fulda und einiger Geistlicher während ihrer Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau gehen die Erwägungen und Bestrebungen zur Erneuerung eines Ständigen Diakonates nach dem II. Weltkrieg vor allem auf die Initiative einiger Nachkriegsstudenten am “Seminar für Wohlfahrtspfleger” des Deutschen Caritasverbandes (Vorläufer der kirchlichen Fachhochschule für Sozialberufe) und auf einige in der kirchlichen Sozialarbeit tätigen Praktiker zurück. Diese jungen Männer waren vorwiegend geprägt sowohl durch die Ohnmachtserfahrungen während des Naziregims als auch durch die schrecklichen Erlebnisse von Krieg, Gefangenschaft und Flüchtlingselend etc.. Angesichts der massiven Not fühlten sich diese jungen Christen, meist aus der kath. Jugendbewegung (z.B. ND = Neudeutschland) hervorgegangen, zum Handeln provoziert. Die Pfarrgemeinden wie ihre Priester waren angesichts des Ausmaßes massiver Not oftmals überfordert. In diesem Zusammenhang kamen die angehenden Sozialarbeiter bei ihren Erörterungen und Überlegungen auch zur Fragestellung, wie einst die junge Kirche solche Notsituationen, Konflikte und Überforderungen anging und bewältigte. Und so stieß man zwangsläufig auf die Apostelgeschichte (6,1-7), die auch davon spricht, dass die Apostel allein bei der Bewältigung der Probleme und Konflikte überfordert waren. Es wurde ihnen immer mehr bewusst, dass der Dienst des Ständigen Diakons auch in unserer Zeit so notwendig ist wie in der Urkirche, denn die Konflikte damals wie heute sind sich sehr ähnlich.
1951 wurde der “Freiburger Diakonatskreis” von dem engagierten Vordenker und Initiator Hannes Kramer und seinen Studienkollegen, darunter Eduard Janker und Max Mauder aus München, Alfred Kettner, Joachim Anders, Hannes Krause u. a. gegründet. Im Mai 1952 erscheint das erste “Werkblatt des Diakonatskreises”, in dem Hannes Kramer gewissermaßen als Extrakt gemeinsamer Überlegungen und als Gesprächsgrundlage ein Thesenpapier mit dem Titel “Grundsätze des geweihten Diakonates” veröffentlicht. Darin wird klar ausgesprochen, dass der Diakonat sich auf Berufung gründet und eine entsprechende Motivation voraussetzt. Es geht darin um Bedingungen für Diakonatsanwärter, Beschreibung dessen, was mit “Diakon” gemeint ist, um die Darstellung der Hauptaufgabe, um Vorstellungen zur Befähigung, um Gedanken zum Leben des geweihten Diakons u.a.
Das “Werkblatt des Diakonatskreises”, das recht umfangreich war und zwei- bis dreimal jährlich von Hannes K. herausgegeben wurde, wurde zum wichtigen Wegbegleiter für die Mitglieder und Freunde der Diakonatskreise und der Diakonatsbewegung. Es ermöglichte uns den Zugang zu theologischen Fachbeiträgen und die Veröffentlichung unserer Zielvorstellungen.
Gründung des Münchner Diakonatskreises
Als Hannes Kramer 1954 beruflich zum Landescaritasverband nach München kam, gründete er zusammen mit seinen ehemaligen Münchner Studienkollegen den “Münchner Diakonatskreis”. Hannes Kramer arbeitete als Eingliederungsberater für Heimatlose Ausländer (Zwangsarbeiter während des II. Weltkrieges), Eduard Janker als Bewährungshelfer und Max Mauder als Sozialarbeiter beim Kath. Männerfürsorgeverein für Obdachlose in der Pilgersheimerstraße. Sie waren sozusagen die Gründerväter der Diakonatsbewegung in der Münchner Erzdiözese. Werner Hoffmann trat 1955 dem Kreis bei. Er kam ebenfalls während seines Studiums in Freiburg mit der Diakonatsbewegung in Kontakt und arbeitete nach seinem Examen mit Hannes in der Betreuung von Heimatlosen Ausländern. Sein Engagement war für den jungen Kreis ein großer Gewinn.
Der Verfasser dieses Berichtes kam ebenfalls 1955 mit dem Kreis in Berührung. Es ist vielleicht ganz interessant, wie einer damals ohne Werbematerial für den kirchlichen Beruf “Ständiger Diakon” und ohne dessen reale Existenz (es gab damals keine Ständigen Diakone) zur Diakonatsbewegung stieß. Mit der eigenen “Berufungsgeschichte” geht man meist behutsam und diskret um. Da sie den “Berufungsgeschichten” der “Männer der ersten Stunde” ähnlich ist, springe ich über meinen Schatten. Denn vielleicht kann ich dabei auch deutlich machen, warum gerade angehende oder ausgebildete Sozialarbeiter zur Diakonatsbewegung der 50er Jahre motiviert und provoziert wurden .
1951 bat mich Pater Leonhard Roth OP, ehemaliger KZ Häftling , der von 1949-1960 Seelsorger im großen Flüchtlingslager Dachau Ost (im ehemaligen Konzentrationslager) war, bei den Gottesdiensten in der Barackenkapelle regelmäßig das Harmonium zu spielen. Obwohl ich aus vielerlei Gründen wenig begeistert war, sagte ich ihm zuliebe zu. Ihm konnte man die Mithilfe nicht verweigern! Er war stadtbekannt für sein großes Engagement inmitten dieses Elends von etwa 2200 Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Mich faszinierte an ihm besonders, dass er Heilssorge in einem ganzheitlichen Sinn verwirklichte: als Einheit von Diakonie, Verkündigung und Liturgie. Die dort vielfach herrschende Not – Verlust der geliebten Heimat, Verlust von Angehörigen durch Krieg und Vertreibung, Unterbringung auf engstem Raum (abgeteilt mit Decken), Arbeitslosigkeit, Verwundungen körperlicher und seelischer Art und vieles mehr – hinterließ in mir als Einheimischer von außerhalb des Lagers tiefe Spuren. Diese Notsituationen, vielleicht aber mehr diese überzeugende Diakonie dieses Lagerseelsorgers sensibilisierten und provozierten und motivierten mich schließlich, den Beruf des Sozialarbeiters anzustreben. Meine umfassenden Lagererfahrungen wurden für mich zu einer “Heraus-forderung”, einer “Pro-vokation” (pro-vocare), hinter der der “Ruf bzw. die Be-rufung” hörbar wurde, der man sich nicht so leicht entziehen kann. So oder ähnlich erging es auch “Männern der ersten Stunde”. 1955 fing ich an, Ausbildungswege ausfindig zu machen. Pater Roth bot sich an, für mich Kontakte mit ausgebildeten Sozialarbeitern herzustellen, die mir den Ausbildungsweg aus eigener Erfahrung bestens aufzeigen konnten. Er hielt diesen von Zeit zu Zeit Einkehrtage .Und wie es kommen sollte – es war kein Zufall – begegnete ich bei diesem “Einkehrtag” … den “Männern der ersten Stunde” des Münchner Diakonatskreises. Ich war dankbar für die guten Informationen betreffs Ausbildung, noch glücklicher aber über die herzliche Begegnung mit diesen engagierten Pionieren und ihrem Charisma.
Als weitere Mitglieder kamen bis 1970 noch hinzu:
Otto Schwarze, Alfred Kettner (vom Freiburger Kreis), Rudolf Weiß, Alfred Burkes.
Inhaltliche Arbeit im Diakonatskreis
Die Mitglieder trafen sich jeden Herz-Jesu-Freitag zur abendlichen Eucharistiefeier und anschließend zur Arbeitssitzung. Bis Mitte 1962 galt es vor allem, unsere Zielvorstellungen für ein eigenständiges Diakonat zu erarbeiten und zu begründen. Bei den regelmäßigen Familientreffen wurden auch die Frauen / Bräute entsprechend miteinbezogen. Der schriftliche Niederschlag wurde mittels “Werkblatt” auch den anderen Diakonatskreisen und deren Freunden anvertraut, sodass durch eine breitere Diskussion möglichst viele Aspekte einbezogen werden konnten.
Gleichzeitig war es wichtig, einen Freundeskreis aufzubauen, der uns ehrlich aber auch kritisch begleitete und spirituelle Impulse gab. Dazu zählte P. Leonhard Roth aus dem Flüchtlingslager Dachau; Pfarrer Adolf Mathes, der bekannte “Bunkerpfarrer” mit seinem großen Herzen für die Nichtseßhaften und Obdachlosen. Mit ihm feierten wir und unsere Ehefrauen / Bräute die Pfingstvigil in “Maria Eich”, insbesondere auch in den Jahren des Konzils. Besonders glücklich waren wir, dass Hannes Kramer Pater Karl Rahner SJ als ausgewiesenen Fachmann der Theologie für eine intensive Mitarbeit gewinnen konnte. Seine Beiträge haben vielfach Türen geöffnet und das Thema Diakonat “hoffähig” gemacht. Der große Denker war sich nicht zu schade, in unserem Familienkreis unsere Vorstellungen anzuhören und seine Theologie zu entwickeln. Noch heute spüre ich etwas von seiner Lebendigkeit, die uns so gut tat und ermutigte. Am 26.11.55 verbrachte er einen ganzen Tag mit dem Münchner Kreis. Ihm gelang es zu vermitteln zwischen denen, die stärker von der Hilfsseelsorge und denen, die stärker von der praktischen Diakonie her kamen. Er machte unser Anliegen zu seinem und verfasste zwischen 1954 und 62 eine Fülle von Beiträgen auf hohem Niveau, was auch andere Fachtheologen im Bereich Liturgie, Pastoral, Mission, Gemeinde anspornte. Hermann Zeit, ein alter Freund der Diakonatsbewegung aus Freiburger Tagen, späterer Präsident der Stiftungsfachhochschule München und Benediktbeuern, erarbeitete ganz selbstverständlich für uns angehende Diakone für den humanwissenschaftlichen Bereich ein Ausbildungskonzept. Zu den treuen Wegbegleitern über viele Jahre bis zu seinem frühen Tod zählte auch unser priesterliche Beirat Paul Groh.
Die Ankündigung des Konzils am 25.1.1959 durch Papst Johannes XXIII. war natürlich eine mächtige Ermutigung und ein kräftiger Impuls für die ganze Bewegung.
Im April 59 wurde Hannes Kramer vom Generalsekretär und späteren Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Georg Hüssler, an die Zentrale nach Freiburg berufen. Das war wahrlich eine “Fügung von oben”, denn beide wurden von da an zu einem “unermüdlichen Gespann” für die nationale und internationale Diakonatsbewegung. Von 1959 bis zu seinem Tod 1993 übernahm Werner Hoffmann die Aufgaben als Sprecher für den Kreis. Er war in den entscheidenden Jahren der Entwicklung der Motor in unserem Erzbistum und hat dabei unendlich viel Kraft und Zeit investiert. Er bleibt uns besonders ein Vorbild in seiner franziskanischen Haltung und Gesinnung.
Der Eucharistische Weltkongress 1960 in München bot eine gute Gelegenheit für ein Informationsgespräch unter Beteiligung von 57 Personen aus 12 Ländern (Theologen und Mitglieder und Freunde der DK). Es ging dabei zunächst um Infos zum Stand der Überlegungen auf der Grundlage von Situationsberichten und Stellungnahmen aus der Sicht von Pastoral, Liturgie, Theologie und Caritas. Darüber hinaus wurden Vorbereitungen zu dem Sammelwerk “Diaconia in Christo” über die zeitgemäße Erneuerung und für eine geplante “Petition” an alle Bischöfe der Weltkirche getroffen.
1961 erarbeitet die Gemeinschaft der Diakonatskreise eine Veröffentlichung unter dem Titel “Und sie legten ihnen unter Gebet die Hände auf … – Erwägungen der Gemeinschaft der Diakonatskreise zur Frage der Erneuerung des Diakonates”. In diesem Text stellte sich die Gemeinschaft der Diakonatskreise vor, berichtete über ihr Anliegen und gab einen Überblick über die theologischen und pastoral-praktischen Fragen und Erwägungen. Es wurde u.a. dargestellt, wie Diakonat in den drei Wesensäußerungen der Kirche – in Liturgie, Caritas und Katechese zum Ausdruck kommen kann. Ebenso wurden die Ausbildung des Diakons, seine Lebensgestaltung (Ehe, Familie und Zivilberuf) sowie seine Spiritualität angesprochen.
1962 kam es zur angekündigten Herausgabe des Sammelwerkes “Diaconia in Christo” durch P. Karl Rahner und Herbert Vorgrimmler, in dem all jene dogmatischen, dogmengeschichtlichen und pastoraltheologischen Fragen behandelt wurden, die für die sachgemäße Beantwortung von Bedeutung sein können.
Im Juni 1962 wurde auch die Petition fertiggestellt. Sie ist die Zusammenfassung und das Ergebnis der jahrelangen Arbeit der DK. Sie ist in lateinischer Sprache abgefasst und von 92 Persönlichkeiten unterschrieben. Die Bittschrift wird allen Konzilsvätern zugesandt einschließlich einer Übersetzung. Der Absender lautet: “Gemeinschaft der Diakonatskreise”. Sie wird auch dem Heiligen Vater überreicht zusammen mit dem Buch “Diaconia in Christo”. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass das Thema Diakonat erst auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes in die Liste der zu behandelnden Punkte aufgenommen wurde, obwohl in 2812 Eingaben 2150 mal die Bitte um Behandlung der Frage des Diakonates geäußert worden war. Ein wichtiger Umstand war hier die persönliche Bekanntschaft und gegenseitige Wertschätzung von Prälat Jean Rodhain (Präsident der französischen Caritas) und Papst Johannes XXIII. aus der Zeit, als er noch apostolischer Nuntius in Paris war (vgl. M. Morche, Zur Erneuerung des Ständigen Diakonats, Freiburg 1996). Die Petition löst bei den Bischöfen ein vielfach positives Echo aus (Werkblatt 1/1963 – höchst interessant und hoffnungsvoll!).
Während der Sitzungsperioden des Konzils waren wir natürlich ganz Ohr! Es war mehr als spannend. Die regelmäßigen Beiträge von Mario von Gallli im BR und Radio Vatican informierten vom Geschehen vor, in und hinter der Konzilsaula. Die wertvollsten und interessantesten Pro- und Contra-Beiträge von Bischöfen lieferte uns das “Werkblatt 2/64”. Auf den Hügeln von Les Beaux in der Provence – im VW-Käfer übernachtend – erfuhren meine Frau und ich am 29. Sept. 64 (Erzengel Michael-Tag) kurz vor 22 Uhr aus dem Kofferradio (Radio Vatican) von der positiven Abstimmung für ein Ständiges Diakonat. Voller Freude und Dankbarkeit für das spürbare Wirken des Geistes Gottes jubelte ich mein Deo gratias! Die Freude lässt mich lange nicht einschlafen und ich denke in großer Dankbarkeit an die Pioniere und Freunde in den Diakonatskreisen.
Vor dem Ende des Konzils gelingt es den Internationalen Diakonenkreisen, eine Internationale Studienkonferenz über den “Diakon in Kirche und Welt von heute” vom 22. bis 24 Oktober 1965 in Rom zu veranstalten. Es galt die Gunst der Stunde (die Bischöfe waren noch in Rom versammelt) zu nutzen, um die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse zum Diakonat anzustoßen und ins Gespräch zu bringen. Es meldeten sich 259 Teilnehmer aus 27 Ländern an. Im Laufe der Konferenz nahmen an Veranstaltungen zeitweise bis zu ca. 400 Personen teil, darunter viele Bischöfe. Kardinal Döpfner ist einer der Präsidenten dieser Tagung. In der Eröffnungsrede hebt Kardinal Seper hervor, dass das Anliegen der Erneuerung nur aufgrund der 15jährigen Arbeit der Diakonatskreise den jetzigen Stand (Okt. 64) erreichen konnte. Im Verlauf der Tagung gab es ein Grundsatzreferat von Pater Karl Rahner SJ über das Thema “Die Lehre des II. Vatikanischen Konzils über den Diakonat”. Der bekannte französische Konzilstheologe Pater Yves Congar OP sprach über den “Diakonat innerhalb der “Ministerien” der Kirche” und P. Konstantin Koser OFM über den “Auftrag des Diakons in der Welt von heute”. Daneben gab es viele Berichte aus aller Welt, bei denen es hauptsächlich um die offenen Fragen und Probleme hinsichtlich der Verwirklichung des Diakonates ging. Gerne denken wir Teilnehmer dabei an die vielen guten und herzlichen Begegnungen z. B. mit Abbe´ Pierre, einem echten priesterlichen Diakon (die Bevölkerung Frankreichs hat ihn inzwischen schon dreimal zum “Mann des Jahres” gewählt, womit deutlich wird, was wirklich “zählt”) und mit vielen Bischöfen aus aller Welt. Unser Kardinal Döpfner, der zuerst bedächtig und behutsam an unsere Vorstellungen herangegangen war, sie aber im Konzil kraftvoll und klug vertreten hatte, gab uns Münchnern “grünes Licht”, wie er damals sagte, als Diakonatskreis offiziell weiterzuarbeiten. Seine Begründung: “Ihr seid keine Schwärmer, weil ihr sonst nicht durchgehalten hättet” (Aufzeichnungen unseres Sprechers Werner Hoffmann).
In den Jahren zwischen Konzilsende und der Weihe im Jahr 1970 stand unsere Ausbildung im Vordergrund. Gleichzeitig war aber auch die Informationsarbeit über den künftigen Ständigen Diakon bei Klerus und Kirchenvolk zu leisten. Jetzt hatten wir ja Rückenwind. Vorher sind wir mit unserem Anliegen recht behutsam umgegangen. Zu groß war die Gefahr, dass es “madig” gemacht wird! Es bedurfte viel Fingerspitzengefühl, damit es nicht im Vorfeld unter die Räder kommt, denn das Anliegen kam ja von der Basis und nicht von oben!
Am 22.11.1970 spendete Kardinal Julius Döpfner in St. Hildegard in München Pasing den Mitgliedern des Münchner Diakonatskreises Werner Hoffmann, Alfred Burkes, Alfred Kettner, Fritz Koeniger, Rudolf Weiß die Diakonatsweihe für den Dienst als Ständige Diakone.
Wir haben in der Diakonatsbewegung das Wirken des Heiligen Geistes in diesen Jahren spürbar erfahren dürfen. Deo gratias!
Fritz Koeniger, September 2015